Phoenix – Alpha Zulu

In Reviews von Eric

Der Pandemie-Lockdown bot manchmal auch Vorteile – Phoenix konnten so nämlich ihr neues Album im menschenleeren Musée des Arts Décoratifs im Louvre in Paris schreiben und aufnehmen. Inspiriert wurden sie dazu weniger von „Nachts im Museum“ als vielmehr – ganz Franzosen – von einer Szene in Jean-Luc Godards Film „Bande à part“.

Dadurch gibt es natürlich Kunst-Referenzen auf der siebten LP des Quartetts, von Songtiteln wie „Artefact“ bis zu Textzeilen wie „I get you close up to sublime the alibi. Your Mona Lisa immortalized, décapitée“. Der Sound ist allerdings schon bekannt von den letzten beiden Alben, die aus den Phoenix-Anfangstagen vertrauten knackigen Gitarren und Schlagzeug werden mit poppigen Synthies und punktgenauen Drum-Machines verbunden. Die ersten beiden Stücke stehen prototypisch dafür – locker pop-rockig, mit elektronischen Elementen für ein wenig Tanzbarkeit, jedoch ohne Tanz-Imperativ. Im Go-to-Song „Tonight“ ist deshalb Ezra Koenig ein passender Gast, dessen Combo Vampire Weekend ein ganz ähnliches Pop-Verständnis hat.

Nach den ersten beiden Liedern hat man den Rest von „Alpha Zulu“ schon gut erfasst, mit zwei Ausnahmen: „Winter Solstice“ setzt einen dunkleren, nebligeren Ton, und der meditative, leicht psychedelische 5-Minuten-Closer „Identical“, der bereits Sophia Coppolas letzten Film „On The Rocks“ untermalte. Bei Phoenix kommen eben die verschiedenen Kunstformen zusammen.

Tracklisting

  1. Alpha Zulu
  2. Tonight (feat. Ezra Koenig)
  3. The Only One
  4. After Midnight
  5. Winter Solstice
  6. Season 2
  7. Artefact
  8. All Eyes On Me
  9. My Elixir
  10. Identical