Pleil – Keine Zeit

In Reviews von Martina

„Keine Zeit“. Davon könnte ich ein Lied singen, doch ich lasse es lieber, weil ich nicht singen kann. Und Gitarre dazu spielen schon gar nicht. (Darüber schreiben ? Ich bemühe mich…)
Bei Marco Pleil klingt das alles wunderbar. Ein Mann mit Stimme und Gitarre, hat es schon vor zwei Jahren mit seinem Debüt die „Spur des Kalenders“ bewiesen – nur etwas ungestümer.

Diesmal wird der High-Energy-LoFi-Sound beiseite geschoben. Dafür gibt es eine ordentliche Portion melodischen Schrabbel, viel Bass, oder gedämpften Klang mit Rhythmus-Erweiterung von Drums, Percussions, elektronischen oder minimalen Effekten auf die Ohren. Dennoch bleibt in den aufgelockerten Melodien die Gitarre, auch mal akustisch, das Hauptinstrument der wortgewandten kleinen Geschichten, die sich immer wieder gerne von ihrer rauen, schwungvollen Seite zeigt. Im Titeltrack etwa, rundet das Instrument die poppige Stimmung derb brummend ab. Im Stück „Sohn des Zeus“ knarzt die Stromgitarre zuweilen lebhaft mit.

Auf dem Zweitling des Musikers aus dem Rhein-Main-Gebiet wird in knapper Spielzeit von ca. 30 Minuten eine Mischung aus Pop, Rock, Folk raffiniert zusammengebaut. Keine Zeit ist für Pleil keine Ausrede, sondern eine Aufforderung für eine kurze Auszeit, um die zwölf geschmeidigen Songs zu hören. Also „Keine Zeit“ sollte sich jeder gönnen können.

Tracklisting

  1. Aus Dem Off
  2. Depressive Komödianten
  3. Keine Zeit
  4. Das Neue Kino
  5. Sohn Des Zeus
  6. Der Riese
  7. Der Letzte Mensch
  8. Hund Katze Maus
  9. Und Es Brennt
  10. Schön Dich Zu Sehen
  11. Zimmer Frei
  12. Das Offensivmoment