Porches – The House

In Reviews von Eric

Das dritte Album von Aaron Maine alias Porches beschreibt der Musiker selbst als Tagebuch, in dem er seine unmittelbaren Erfahrungen festhielt. In den Songs von „The House“, die teilweise nur knapp einminütige Skizzen sind, geht es deshalb oft um die Beziehung zu sich selbst. Also das Finden einer Verbindung zu sich selbst und die Aussöhnung mit den eigenen Schwächen, als auch das Behalten der eigenen Persönlichkeit in verschiedenen Stadien einer Beziehung.

Im Gegensatz zu den Texten wirkt Porches´ synthiebasierter, 80er-gefärbter Dreampop aber positiv und warm. Verführerische Basslinien, komprimierte Drumpatterns und modulare Synthies erzeugen eine meditative Stimmung, die sich aber genauso dem Dancefloor verpflichtet fühlt. Gemeinsam mit Gästen wie den Pop-Chamäleons (Sandy) Alex G und Dev Hynes erschafft Porches spielerische Kompositionen, in denen seine hohe, sanfte Stimme dahingleitet.

Album-Highlights wie „Find Me“, in dem klirrende Becken auf geloopte Bläsermotive treffen und gleichzeitig ein Basslauf eines 90er-Dancetracks mit einer Kickdrum synkopiert, die federleichte Strandballade „Now The Water“ oder „Anymore“, in dem eine Pianoloop sich in fein austarierte Bass- und Synthesizer-Spuren einfügt, scheinen besonders hell. Leider wird durch die kärgliche Skizzenhaftigkeit mancher Stücke, die eher wie unnötige Interludes wirken, dem Album ein gutes Stück seines Flows genommen. Hätte sich Porches auf die vollwertigen Songs konzentriert, hätte dies die einnehmende Wirkung von „The House“ noch einmal erhöht.

Tracklisting

  1. Leave The House
  2. Find Me
  3. Understanding
  4. Now The Water
  5. Country
  6. By My Side
  7. Åkeren
  8. Anymore
  9. Wobble
  10. Goodbye
  11. Swimmer
  12. W Longing
  13. Ono
  14. Anything U Want