Portugal. The Man – Chris Black Changed My Life

Ziemlich genau sechs Jahre sind seit dem letzten Album (inkl. des Mega-Hits „Feel It Still“) von Portugal. The Man vergangen. Eine recht lange Zeit, aber die Combo aus Portland war auch mit anderen Dingen beschäftigt – 2020 gründete sie die PTM Foundation, die sich mit Menschenrechten, Gesundheitsversorgung und der Umwelt beschäftigt. In dieser Zeit verstarb auch unerwartet der titelgebende Chris Black, ein guter Freund der Band.

Trotz dieser ernsten Hintergründe ist der Sound von „Chris Black Changed My Life“ positiv, man darf nur nicht zu genau den Texten zuhören, den hier ist der Tod ein wiederkehrendes Thema – „Cause the present has a past, now I’m fucked up forever“, heißt es etwa im Eröffnungsstück. Wie gewohnt fahren PTM diverse Akteure und Anspielungen auf, was sich auch im Klang widerspiegelt – vom einstigen Indie-Rock ist nicht mehr viel geblieben auf LP Nr. 9, die US-Boys spielen jetzt eine Art rhythmusfokussierten Soul-Pop mit milden HipHop-Einflüssen (Feature-Gäste!), wie man ihn von Mark Ronson kennt.

Bei fortschreitendem Hören kommt das Gefühl auf, dass es die Band sich manchmal zu einfach macht, und nicht nur in den Lyrics der Single „Dummy“: „One, two, three, four, everybody get on the dancefloor“. Auch im Sound scheint man mit poppiger Eingängigkeit meist zufrieden zu sein. Umso mehr stechen Songs wie das lässige, Bläser-getriebene „Summer Of Luv“ oder das Folk-beeinflusste „Ghost Town“ heraus.

„Chris Black Changed My Life“ ist ein durchaus kurzweiliges Hörvergnügen. Dennoch wird man den Eindruck nicht los, dass hier noch einiges mehr drin gewesen wäre.

1. Heavy Games II (feat. Jeff Bhasker)
2. Grim Generation
3. Thunderdome [W.T.A.] (feat. Black Thought & Natalia Lafourcade)
4. Dummy
5. Summer Of Luv (feat. Unknown Mortal Orchestra)
6. Ghost Town
7. Time’s A Fantasy (feat. Sean Leon & Jeff Bhasker)
8. Doubt
9. Plastic Island
10. Champ (feat. Edgar Winter)
11. Anxiety:Clarity (feat. Paul Williams)