RAC – Ego

In Reviews von Eric

Gestartet mit mehreren Mitgliedern als Remix Artist Collective („Kunden“ u.a. Two Door Cinema Club, Bloc Party, Lana Del Rey, Kings Of Leon), besteht RAC heute nur noch aus dem aus Portugal stammenden, in Portland lebenden und inzwischen mit einem Grammy dekorierten André Allen Anjos. Der hat schon länger genug vom bloßen Bearbeiten der Werke anderer Künstler und legt mit „Ego“ sein inzwischen zweites Studioalbum vor.

Aber aus seiner Kollaborationshaut kann Anjos nicht, wenn man auf die teils illustre Feature-Liste der LP blickt. Mit seinen Gesangsgästen an Bord cruist RAC durch warme, verspielte Popgewässer und definiert zeitgemäße Sounds mit einem Schuss Retro-Feeling aus. Der Softrock der 1970er und der Soulpop 1980er werden geschickt in das State-of-the-Art-Geflecht von tanzbaren Beats und verträumten Synthesizern eingewoben. „I Still Wanna Know“ mit einem unglaublich frisch tönenden Rivers Cuomo klingt wie die discotaugliche Mischung aus Vampire Weekend und The Cars, „Nobody“ erinnert an den nostalgiesatten Pop von Haim, „This Song“ lässt sich als Caribou minus die Vertracktheit definieren, „Heavy“ wandelt sich von Simon & Garfunkel-Folk zu einem wunderbar leichthändigen Popstück. So sonnig alle Songs auch klingen, ein kleiner melancholischer Schleier hängt über allen Sounds. Eher ending als endless Summer. Und da RAC sich weder zu einer zu knalligen noch zu hipsterigen Produktion hinreißen lässt, geht „Ego“ über reinen Gebrauchspop für die Tanzfläche hinaus. Auch bloßes Zuhören ist erlaubt.

Tracklisting

  1. Fever ft. KNA
  2. I Still Wanna Know ft. Rivers Cuomo
  3. Nobody ft. Chaos Chaos
  4. Unusual ft. MNDR
  5. This Song ft. Rostam
  6. No One Has To Know ft. Joywave
  7. The Beautiful Game ft. St. Lucia
  8. Johnny Cash ft. Scavenger Hunt
  9. It’s A Shame ft. Pink Feathers
  10. Be ft. Jordan Corey
  11. Heartbreak Summer ft. K.Flay
  12. Find A Way ft. Alice MK
  13. Heavy ft. Karl Kling