Rex Orange County – The Alexander Technique

In Reviews von Eric

Auch ehemalige Indie-Wunderkinder werden älter. Sein neues, fünftes Album benannte Alex O’Connor alias Rex Orange County nach einer therapeutischen Praktik, bei der Rückenschmerzen behandelt werden, um tiefere Gesundheitsprobleme anzugehen. Die LP „ist wie ein Blick in mein eigenes Gehirn und meine Erfahrungen der letzten Jahre – es ist fast wie ein Tagebuch“, erklärt der Engländer.

Die Anfangszeilen des ersten Songs lauten dann auch: „I‘ve had backpain for most of my life, and the most I ever did was see the doc.“ Und so geht es ganze viereinhalb Minuten weiter. Alltägliche Lebenserinnerungen gehen hier – und in weiten Teilen von „The Alexander Technique“ – über poetische Lyrik. Das kann man offen und ehrlich finden, oder auch profan und wenig ambitioniert (und ein bisserl langweilig).

Musikalisch hat sich O’Connor seinen Bedroom-Producer-Charme der Anfangstage bewahrt, die Songs klingen nie überproduziert, eher etwas lo-fi. Der Sound wirkt jedoch zurückhaltender als gewohnt, weniger R’n’B- und HipHop-Beats, mehr Soul- und Songwriter-Pianos, Akustikgitarren, mehrstimmiger Gesang und vereinzelte Streicher und Bläser.

Rex Orange County scheint sich viel von der Seele geschrieben zu haben, wie 16 (!) Songs auf der Tracklist zeigen. Aber seinen vertonten Tagebucheinträgen so lange zuzuhören, ist trotz seiner sympathisch-schluffigen Musik schwer.

Tracklisting

  1. Alexander
  2. Guitar Song
  3. 2008
  4. Therapy
  5. 4 In The Morning
  6. Jealousy
  7. The Table
  8. (PURE)
  9. One Of These Days
  10. Carrera
  11. Much Too Much
  12. Sliding Doors
  13. Lost For Words
  14. Look Me In The Eye
  15. New Years
  16. Finally