Sail By Summer – Casual Heaven

In Reviews von Martina

Die Herren der Schöpfung sind scheinbar doch die wahren Melancholiker. Das Zwei-Mann- Projekt Sail By Summer macht daraus kein Geheimnis, mit ihren Debütalbum „Casual Heaven“ stellen es die beiden Herren William Hut (Gesang) und Synthiemann Jens Kristian unter Beweis.

Schon der Opener Track „Fetch The Roses“ zeigt den genüßlichen Weg der Skandinavier an. Der morgenfrische Duft samt Vogelgezwitscher wird an die erste Stelle des Songs gesetzt, dann mischen sich feine elektronische Klänge in die Einsamkeit, die nach wenigen Worten anfangen zu schwanken. Der synthetische Faden betont das Album in seiner vielfältigen Klangschicht, ebenso die Gitarrenlinie, die sich in „Fancing Dullness“ perfekt in Szene setzen.

Mit Rythmusschwankungen arbeiten die zwei Musiker unentwegt. Was gerade noch als Ballade durchgeht, bekommt im nächsten Moment eine schwungvolle Linie verpasst. Der klare, helle Gesang von William Hut hält die Songs stets auf einem melancholischen Level, auch wenn ein kratziger Unterton mitspielt. Das Zusammenspiel von fein und rau wird beim verträumten „Low Tide Exit“ durch plötzlich ausbrechende Instrumente kurzzeitig aus der Ruhe gebracht.

Bewegungsfreundliche Takte befinden sich natürlich auch auf dem Debüt von Sail By Summer, aber die schönsten Momente gehören den Stücken, bei denen einem nicht durch Bewegung warm wird, sondern einfach nur vom Zuhören, wie bei „Lower Your Voice“.

Tracklisting

  1. Fetch the Roses
  2. Facing Dullness
  3. The Overcast
  4. Corner Kid
  5. Low Tide Exit
  6. LowLowLow
  7. Invisible
  8. Lower Your Voice
  9. I Can’t Rely On My Memories