Sløtface – Sorry For The Late Reply

In Reviews von Eric

Ganz im Sinne ihres Punk-Spirits zeigen Sløtface zu Beginn ihres zweiten Albums der Gesellschaft den Mittelfinger. Sängerin Haley Shea prangert die Ungerechtigkeiten an, denen sich Frauen und Migrant*innen ausgesetzt sehen: „You better represent, be the best damn immigrant. You’re gonna be a success!“ Auch sonst gibt sich die norwegische Band reflektiert, berichtet über Trennungen („Stuff“) und die Merkwürdigkeiten von Nationalität und Staatsangehörigkeit („Passport“).

Musikalisch bleibt das norwegische Quartett, bei dem Drummer Nils Jørgen Nilsen neu dabei ist, dem 1990er-geprägten Pop-Punk treu, der schon die Debüt-LP zu einem (nostalgischen) Spaß machte. D.h. die rockigen Gitarren, der dängelnde Bass und das treibende Schlagzeug werden in poppige Melodien gekleidet, die von Produzent Odd Martin Skålnes (Aurora, Sigrid) schön direkt aufgenommen wurden. Ash, The Wannadies oder auch Green Day sind Referenzen für die Band aus Stavanger. Dass sie auch ruhigere Töne beherrscht, zeigt sie bei „New Year“. Hier kann man zur Mitte des Albums kurz durchschnaufen, bevor Sløtface wieder richtig loslegen.

Tracklisting

  1. S.U.C.C.E.S.S.
  2. Telepathetic
  3. Stuff
  4. Luminous
  5. Tap The Pack
  6. New Year
  7. Passport
  8. Crying In Amsterdam
  9. Laugh At Funerals
  10. Static
  11. Sorry For The Late Reply (Intro)
  12. Sink Or Swim
  13. Crying In Amsterdam (Reprise)