Soap & Skin – Torso

In Reviews von Eric

Die große Schmerzenspoetin Anja Plaschg alias Soap & Skin kehrt mit ihrem neuen, vierten Album zurück. Das ist passenderweise „Torso“ betitelt – denn Plaschgs Songs geben stets so tiefe Einblicke in die intimsten Gefühlswelten der Musikerin, als würde sie sich das Fleisch von den Knochen reißen.

Das schafft die Wienerin diesmal auch, obwohl die Stücke der LP nicht aus ihrer eigenen Feder stammen, sondern „nur“ Coverversionen sind. Sie überträgt mehr und weniger bekannte Lieder in ihren eigenen Klangkosmos, der vom Piano geleitet und von Streichern und Bläsern begleitet wird. „God Yu Tekem Laef Blong Mi“ aus Hans Zimmers Filmmusik für Terrence Malicks „Der schmale Grat“ klingt so noch recht nah am Original, die meisten anderen Stücke werden aber deutlich verändert, um zum Stil von Soap & Skin zu passen – der 80s-Klassiker „Voyage, Voyage“ wird mit Celli und Posaunen zur todtraurigen Klage. „The End“ wiederum klingt hier etwas hoffnungsvoller, weniger melodramatisch als im Original von The Doors.

Soap & Skin zeigt mit „Torso“, dass sie sich auch Songs von großen Künstlern wie David Bowie und The Velvet Underground mühelos zu eigen machen und in abgründige Kammerpop-Balladen verwandeln kann.

Tracklisting

  1. Mystery Of Love
  2. God Yu Tekkem Laef Blong Mi
  3. Born To Lose
  4. Maybe Not
  5. Voyage, Voyage
  6. Johnsburg, Illinois
  7. Girl Loves Me
  8. Stars
  9. Pale Blue Eyes
  10. What’s Up?
  11. The End