Stars – From Capelton Hill

Stars waren immer die glossy, kitschy Variante des New Canadian Indie, der sich vor bald 20 Jahren mit Künstlern wie Broken Social Scene, Feist, The Stills und natürlich Arcade Fire aufmachte, die Welt ein bisschen besser zu machen. An den hohen Standard an himmelhohen Melodien der Opera magna „Set Yourself On Fire“ (2004) und „In Our Bedroom After War“ (2007) konnten die folgenden Alben allerdings nicht mehr anschließen.

Das schafft auch das neueste Werk der Band nicht ganz, ist aber nahe dran. Es gibt einige große kathartische Momente: „From Capelton Hill“ dreht sich viel um Verlust und Endpunkte, aber lässt gleichzeitig die Tragödien des Lebens in den vier Minuten eines perfekten Popsongs vergessen. Disco-beeinflusste Stücke wie „Build A Fire“ und „Hoping“ gibt es genauso zu hören wie barocken, treibenden Indie-Pop („Palmistry“, „Pretenders“). Die ruhigen Balladen wie „If I Never See London Again“ fallen im Vergleich etwas ab und geraten teilweise auch überkitschig. Wie es in diesem Bereich besser geht, zeigt das Titelstück. Alle Songs werden jedoch durch den emotionalen, harmonischen Zwiegesang von Torquil Campbell und Amy Millan geadelt.

Dass das alles ein bisschen dick aufträgt, ist gerade das Schöne an Stars – ein Cupcake für die Ohren.

1. Palmistry
2. Pretenders
3. Patterns
4. Back To The End
5. That Girl
6. Build A Fire
7. Capelton Hill
8. Hoping
9. To Feel What They Feel
10. If I Never See London Again
11. I Need The Light
12. Snowy Owl