Superorganism – World Wide Pop

In Reviews von Eric

Mit ihrem 2018er Debütalbum lösten Superorganism einen ordentlichen Hype aus. Ihr in Cut & Paste-Manier zusammengebastelter Weird-Pop direkt aus den unendlichen Möglichkeiten des Internets passte perfekt zum Post-Everything-Stil der Generation Z.

Vier Jahre später folgt der Nachfolger dem gleichen Prinzip aus Samples und Computer-Psychedelia, erreicht aber nicht den Anything-goes-Charme des Erstlings. Vielmehr überfordert „World Wide Pop“ an vielen Stellen mit seinem hektischen Tempo und seiner überkomprimierten, zu Höhen-lastigen Produktion. Der Opener ist ein gutes, wenn auch besonders krasses Beispiel: Der leicht gelangweilte Gesang von Frontfrau Orono Noguchi trifft auf Explosionsgeräusche, japanische Vocal-Samples, Schunkel-Beats, Billig-Synthies und Radio-Schnipsel, die Songs der Band kommentieren.

Wo frühere Hits wie „Everybody Wants To Be Famous“ oder „Something For Your M.I.N.D“ sich an den richtigen Stellen auch einmal zurücknahmen, fließen die Stücke nun in einem höheren, tanzbaren Tempo dahin und ineinander. Abwechslung schaffen immerhin die verschiedenen Features von Stephen Malkmus bis CHAI. Und es gibt sie auch weiterhin, die kleinen Nerd-Pop-Perlen wie „On & On“, „Into The Sun“ oder „crushed.zip“. Es besteht nur die Gefahr, dass sie im allgemeinen sensuellen Overload des Albums untergehen.

Tracklisting

  1. Black Hole Baby
  2. World Wide Pop
  3. On & On
  4. Teenager (feat. CHAI & Pi Ja Ma)
  5. It’s Raining (feat. Stephen Malkmus & Dylan Cartlidge)
  6. Flying
  7. Solar System (feat. CHAI, Pi Ja Ma, Boa Constrictors, Axel Concato & Paul Concato)
  8. Into The Sun (feat. Gen Hoshino, Stephen Malkmus, Pi Ja Ma & Axel Concato)
  9. Put Down Your Phone
  10. crushed.zip
  11. Oh Come On
  12. Don’t Let The Colony Collapse
  13. Everything Falls Apart