The Kooks – Let’s Go Sunshine

In Reviews von Eric

Einen Großteil ihres Charmes bezogen The Kooks immer aus ihrer Simplizität und Zugänglichkeit. Seit ihrem Debüt „Inside In/Inside Out“ (2006) steht die Band aus Brighton für catchy Gitarrenpop ohne allzu hohe Ansprüche, aber mit einem netten Twist, und schuf beschwingte Songs, die man bereits nach dem ersten Hören mitsang. Die Stücke hießen „Ooh La“ oder „Jackie Big Tits“, und das war auch vollkommen okay. Es muss ja nicht jeder Radiohead sein. Auf ihrem letzten Album „Listen“ fand das Quartett zudem mit Soul- und R’n’B-Einflüssen zu neuer Vitalität.

Diesen Weg setzen The Kooks vier Jahre später, mit ihrer fünften LP „Let’s Go Sunshine“, (leider) nicht fort. Vielmehr gibt es viele im Midtempo gehaltene Songs, die sehr reichhaltig und poliert – sprich: groß produziert – klingen. Die meisten haben einen hymnischen Ansatz und klingen nach AOR – also durchaus mit bedachter Songstruktur, aber auch etwas harmlos. Der Eindruck wird noch durch die Background-Sänger*innen verstärkt, die Frontmann Luke Pritchard bei einigen Refrains begleiten.

Einerseits gibt es wirklich gute Stücke wie das psychedelisch angehauchte „Tesco Disco“, das sogar an die Beatles erinnert, die schöne orchestrale Ballade „Picture Frame“ oder das Beach-Boys-Vibes ausstrahlende „No Pressure“. Andererseits gibt es Songs, die es mit der eingangs beschriebenen Simplizität und Zugänglichkeit übertreiben – „Chicken Bone“ oder „Four Leaf Clover“ sind viel zu stark auf wohlgefällige, breitenwirksame Radiofreundlichkeit getrimmt.

Daher bleibt am Ende von „Let’s Go Sunshine“ ein zwiespältiger Eindruck. Nämlich der Eindruck, dass man auf dem Album nur in Teilen die bestmögliche Version von The Kooks zu hören bekommt.

Tracklisting

  1. Intro
  2. Kids
  3. All The Time
  4. Believe
  5. Fractured And Dazed
  6. Chicken Bone
  7. Four Leaf Clover
  8. Tesco Disco
  9. Honey Bee
  10. Initials For Gainsbourg
  11. Pamela
  12. Picture Frame
  13. Swing Low
  14. Weight Of The World
  15. No Pressure