The S.L.P. – The S.L.P.

In Reviews von Eric

Kasabian-Mastermind Serge Pizzorno nutzt die Pause seiner Hauptband und veröffentlicht unter dem Kürzel seines Namens – seine vollständigen Vornamen lauten Sergio Lorenzo – als The S.L.P. seine Debüt-LP. „Eigentlich hatte ich gar nicht vor, ein Album wie „S.L.P.“ zu machen“, erklärt der Brite. „Ich habe seit 2004 alle paar Jahre ein Kasabian-Album gemacht, ich habe meine Standard-Prozeduren und meine bevorzugten Arbeitsweisen. Und ich hatte das Gefühl, dass ich einen Reset brauche.“

Die Platte denkt einerseits einige Zutaten Kasabians – den Groove, den Rave, die Psychedelia – weiter, lässt andererseits die bratzenden Gitarren und die Haudrauf-Drums weg. Insgesamt zeigt sich Pizzorno subtiler und experimenteller, die Songs entstanden zu großen Teilen am Laptop, an dem sich der Musiker seine Sounds heraussuchte. „Nicht immer denken zu müssen: „Ich brauche eine Single“, war sehr befreiend“, gibt er zu.

„Meanwhile In Genova“ eröffnet mit Ennio-Morricone-Italowestern-Feeling, „Lockdown“ holt dieses Gefühl mit dem Retro-Futurismus eines Danger Mouse ins Hier und Jetzt. „((trance))“ und „Nobody Else“ mit ihren Pianospuren als Leitmotiv sind an klassischen Ibiza-House angelehnt, wobei letzteres sich deutlich euphorischer gibt. Die Primal-Scream-Basslinie macht „Favourites“ ziemlich groovy, während Gaststar Little Simz das Ganze Richtung HipHop schiebt. „The Youngest Gary“ evoziert den Madchester Rave der Happy Mondays.

Wenn Kasabian Serge Pizzornos Dynamitstange ist, ist The S.L.P. die Zündschnur – also nicht die Explosion, aber der brennende Weg dorthin.

Tracklisting

  1. Meanwhile… In Genova
  2. Lockdown
  3. ((trance))
  4. The Wu
  5. Soldiers 00018
  6. Meanwhile… At the Welcome Break
  7. Nobody Else
  8. Favourites feat. Little Simz
  9. Kvng Fv
  10. The Youngest Gary
  11. Meanwhile… In The Silent Nowhere