Tom Grennan – Evering Road

In Reviews von Eric

In der Evering Road in East London, die Tom Grennans zweitem Album seinen Namen gibt, wohnte der Musiker einst mit seiner Inzwischen-Ex-Freundin. Es ist also eine Break-Up-Platte geworden, in deren Stücken er eine schmerzhafte Trennung durchsteht und schließlich – nach einigen dunklen (Alkohol-)Momenten – versucht, gestärkt daraus hervorzugehen. Auch wenn Grennan sich in gewohnter Liebeskummerlyrik ergeht, muss man ihm zugutehalten, dass er – anders als einige Geschlechtsgenossen – nie ausfällig gegenüber der besungenen Ex wird, sondern angenehm reflektiert wirkt.

Musikalisch bewegt sich der Engländer im retro-modernen Soul-Pop, mit Trompeten-Fanfaren, zischenden Snare-Drums und volltönendem Piano. Angereichert werden die Songs neben einer aus dem HipHop gekannten verstärkten Bass-Drum wahlweise auch mit Konservenstreichern (u.a. „It Hurts“, „Oh Please“), einer AOR- („Second Time“) oder einer Indie-Gitarre („Amen“). Grennans größtes Pfund bleibt allerdings seine kraftvoll-guturale Stimme, die tief knurren, aber auch hoch kreischen kann – ein naturgewaltiges Organ.

Insgesamt krankt „Evering Road“ aber am selben Problem wie sein Vorgänger „Lighting Matches“ – es ist schlicht und einfach zu lang. Da das Debütalbum jedoch die stärkeren Songs hatte, schneidet der Zweitling unterm Strich schwächer ab.

Tracklisting

  1. If Only
  2. Something Better
  3. Little Bit Of Love
  4. Amen
  5. It Hurts
  6. Never Be A Right Time
  7. This Is The Place
  8. Sweeter Then
  9. Make My Mind Up
  10. Second Time
  11. You Matter To Me
  12. Oh Please
  13. I Don’t Need A Reason
  14. Love Has Different Ways To Say Goodbye
  15. Let’s Go Home Together
  16. Long Live You And I