Wallners – Prolog I

In Reviews von Eric

Die Wallners sind nicht etwa die neue Fremdschäm-Dokusoap-Familie auf RTL II, sondern eine junge Band aus Wien, die aus vier Geschwistern besteht. Die Combo, auf die sich alle Vier einigen können, ist Daft Punk, einen dahingehenden Einfluss sucht man aber auf der Debüt-EP „Prolog I“ vergeblich. Vielmehr spielen Nino (20), Max (23) sowie die Zwillinge Anna und Laurenz (25) hübsch sanften Dreampop, wie man ihn von London Grammar oder Rhye kennt.

Dabei greift die Band häufig auf Klaviermotive in unterschiedlicher Ausprägung zurück. Beim Opener gemahnt es an John Lennons „Imagine“, in „All Again“ klingt es nach barocker Klassik, in „Silence“ erinnert es an Neoklassiker wie Ólafur Arnalds. Die Grundierung bildet aber ein gedämpfter Mix aus Gitarre, Bass und elektronischen Elementen, deren Klangwellen alle durch einen spärlich beleuchteten Raum zu schweben scheinen, manchmal angereichert um weitere Instrumente wie Trompete und Glockenspiel.
Dazu kommt bei allen fünf Tracks ätherischer, mehrstimmiger Gesang der Geschwister, der in Hall getaucht wird und den somnambulen Eindruck der Instrumentierung verstärkt.

Für die Nachfolge von „Prolog I“ arbeiten Wallners nun angeblich wirklich an Stücken, die sich mehr am tanzbaren Stil Daft Punks orientieren. Nach diesem traumschönen Debüt kaum zu glauben.

Tracklisting

  1. Ships
  2. In My Mind
  3. All Again
  4. Too Far
  5. Silence