Waxahatchee – Tigers Blood

„Ich habe das Gefühl, dass meine Komfortzone beim Schreiben von Songs irgendwo auf dem emotionalen Spektrum von Traurigkeit und Herzschmerz liegt“, sagt Katie Crutchfield alias Waxahatchee über ihr Werk. Das hat sie auf ihren vergangenen Alben auch zur Genüge bewiesen, bei denen sie mit bekenntnisreicher Lyrik ihre Beziehungen und auch die eigenen Gefühle schmerzvoll sezierte.

Daher überraschte die Vorab-Single ihrer neuen LP „Tigers Blood“, denn „Bored“ ist vor allem von Wut getrieben, hier dürfen die Gitarren lauter werden und die Sängerin mit Trotz und Ironie in der Stimme Alanis Morissette nacheifern. Ihrem intimen, von Country beeinflussten Klang tut diese Wut-Injektion gut, verleiht sie doch nicht nur „Bored“, sondern auch weiteren Songs zusätzliche Energie.

Der Indie-Americana, den Waxahatchee präsentiert, ist nicht nur für den Sound bestimmend, sondern auch für alles weitere – vom Cover bis zum sehr amerikanischen Thema vom Outlaw on the road, das als Metapher für eine verschwindende Liebe herhält: „You drive like you’re wanted in four states“, wie es im Eröffnungsstück heißt.

Wie schon auf dem Vorgänger „Saint Cloud“ liefert Crutchfield zeitloses Songwriting – diesmal weiter verfeinert – über emotionale Essenzen des Lebens – mal staunend, mal wissend, mal augenzwinkernd. Wir steigen gerne in ihren Pick-Up-Truck ein und lassen uns etwas erzählen. Gib Gas, Katie!

1. 3 Sisters
2. Evil Spawn
3. Ice Cold
4. Right Back To It
5. Burns Out At Midnight
6. Bored
7. Lone Star Lake
8. Crimes Of The Heart
9. Crowbar
10. 365
11. The Wolves
12. Tigers Blood