Wyvern Lingo – Awake You Lie

Zugleich Stärke und Schwäche des Debütalbums von Wyvern Lingo von vor drei Jahren war sein stets anmutiger Wohlklang. Die Mischung von Folk-Pop und R’n’B klang an vielen Stellen zu gleich (schön), um wirklich haften zu bleiben. Überzeugen konnte allerdings der fein arrangierte und eindringliche Harmoniegesang von Karen Cowley, Caoimhe Barry und Saoirse Diane.

Auf dem Nachfolger „Awake You Lie“ hat sich an dieser Stärke-Schwäche-Balance des irischen Trios wenig geändert. Stücke wie „Rapture“ und „Full Height“ überschreiten sogar recht deutlich die Kitschgrenze. Auf der anderen Seite zeigt die Band aber auch, wie es besser geht: „Sydney“ und „Aurora“ tun die Injektion dunklen Grooves sehr gut und lassen Richtung Ende die Gitarren John-Mayer-artig aufheulen. Bei „In Colour, On The Mend“ wird es mit fast zehn Minuten Länge gar episch, aber nicht langweilig.

Haim, mit denen Wyvern Lingo öfter verglichen werden, haben insgesamt die Mischung aus Poppigkeit, Anspruch und Abwechslung speziell auf ihrem letzten Album deutlich besser hingekriegt. Hier haben die drei Irinnen noch ein Stück Weg zu gehen.

1. Only Love Only Light
2. Rapture
3. Don’t Say It
4. Sydney
5. Aurora
6. There’s A Place
7. Things Fall Apart
8. Ask Away
9. Full Height
10. In Colour, On The Mend